Polpette Al Pomodoro X Arensbak Red
Hack fürs Herz
Zwischen Proxy Review, einem Treffen mit Elias Heinz und meinem Abstecher bei Mattia Risaliti wurde in Berlin auch gekocht. Und zwar richtig gut.
Neben dem Grapefruit-Salat (findet ihr hier) gab’s einen Klassiker, der nie alt wird: Hackbällchen in Tomatensauce. Oder wie Mattia sagt: Polpette al Pomodoro. Warm. Ehrlich. Einfach gut.
Im Glas: Arensbak Red, leicht gekühlt.
Still, dunkelrot, mit mehr Tannin als so mancher entalkoholisierte Rotwein. Rote Beeren, ein Hauch von Waldboden, ein lakritziger Schatten im Abgang. Leichter Wacholder als Kontrapunkt – nicht nur zum Anschauen, sondern mit Haltung.
Und was das mit den Polpette macht?
Die feine Süße der Tomatensauce fängt die Säure ab. Die Kräuter, der Parmesan, das Brot im Fleischball – sie geben der Struktur im Glas ein Gegengewicht.
Übrigens: Wer tiefer eintauchen will in Mattias Art zu kochen – zwischen italienischer Tradition, regionalen Zutaten und viel Gefühl – dem sei sein Buch Si Mangia ans Herz gelegt. Kein typisches Kochbuch, sondern ein bilderreicher Streifzug durch Aromen, Alltagsküche, echte Lieblingsgerichte und ganz viel Family Love! Die Polpette gibt’s da natürlich auch.
La Dolce Vita – ohne Umweg.
Talk and Taste: Wer hat’s erfunden – die Hackbällchen?
Man könnte meinen, Hackbällchen seien eine amerikanische Erfindung. Meatballs with spaghetti, Mafia-Klischees, Al Capone in der Schürze – das ganze Italo-Americana-Kino lässt grüßen. Doch wie so oft hat die Geschichte mehr Lagen.
Tatsächlich gibt’s Fleischbällchen überall: von Köttbullar in Schweden über Kofta im Nahen Osten bis hin zu Tsukune in Japan. Aber die italienische Variante – die Polpette – spielt sich eben meist gänzlich ohne Pasta ab. Oft als Secondo serviert, gerne mit viel Sauce, und ja, auch gerne als Resteverwertung.
Dass sie irgendwann mit Spaghetti zusammenkamen, war wohl eher ein pragmatischer Move italienischer Immigranten in den USA. Und Hollywood hat daraus dann einen Klassiker gemacht.
Polpette al Pomodoro
Zutaten (für ca. 26 kleine Bällchen / 6 Portionen)
30 g altbackenes Brot (alternativ: Paniermehl)
400 g gemischtes Hackfleisch (Rind & Schwein)
1 Prise getrockneter Oregano
1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
1 EL glatte Petersilie, fein gehackt
25 g Parmesan, fein gerieben
1 Ei
Salz & Pfeffer
Olivenöl (nativ extra)
300 g Sugo al Pomodoro (Rezept siehe Blog-Link)
Frische Basilikumblätter zum Servieren
Zubereitung:
Bröselbasis:
Das Brot in kleine Stücke schneiden und im Mixer zu feinen Semmelbröseln verarbeiten. (Paniermehl geht zur Not auch.)Mischung:
Hackfleisch, Oregano, Muskatnuss, Petersilie, Parmesan und die Brösel in eine große Schüssel geben. Das Ei hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und alles mit den Händen gründlich verkneten, bis eine geschmeidige Masse entsteht.Formen:
Aus der Masse mit einem Esslöffel Portionen abnehmen und mit den Händen zu kleinen Bällchen (à ca. 20 g) rollen. Es sollten etwa 26 Stück entstehen.Anbraten:
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Polpette von allen Seiten goldbraun anbraten.Garen:
Die Tomatensauce in die Pfanne geben, leicht salzen und pfeffern. Die Bällchen darin bei niedriger Hitze ca. 15–20 Minuten schmoren lassen.Finish:
Mit frischem Basilikum bestreuen und am besten sofort servieren – oder stilvoll am nächsten Tag aufwärmen.Matcha-Karamell
Rezept, Food, Styling: Mattia Risaliti